Mitgefühl und Trost für die Realität
Im letzten Blog ging es um Akzeptanz und darum sich selbst mit liebevoller und mitfühlender Aufmerksamkeit zu betrachten. Es kann sein, dass du dich fragst, warum diese Gefühle wichtig sind und warum genau diese Gefühle? Und kann man sie einfach so erzeugen und hervorrufen, wenn man sie braucht?
Du erlebst dich selbst in einer angespannten, schmerzlichen und leidvollen Situation, und es ist nur natürlich, dass ein Impuls aufkommt diesem leidenden Menschen Trost und Zuspruch zu spenden. Uns selbst gegenüber hegen wir aber recht selten solche Gefühle und erwarten von uns unglaubliche und heldenhafte Dinge. Das eigene Verhalten wird durch uns selbst auf die goldene Waage gelegt und genau gemessen und gewogen. Das kann sich bis zum Perfektionismus steigern. Das bedürftige und leidende „Ich“ benötigt aber genau das Gegenteil und dieses „nicht hinsehen“ erschafft eine Illusion und ein Gefühl „nicht gut genug“ zu sein.
Wenn wir das „Ist“, die Realität nicht so anerkennen, wie sie sich gerade zeigt, dann leugnen wir die Wahrheit und „treiben“ uns noch mehr an und machen damit die Kluft zwischen Realität und Illusion noch größer. Solche Aussagen wie: „Es muss einfach gehen… Da gibt es keine andere Chance.. usw.“ kennt man zu genüge, vor allem von sehr ehrgeizigen Menschen.
Das erschafft sehr viel Spannung und innere Anspannung. Du selbst fühlst Dich noch nicht einmal von Dir selbst angenommen.
Wie kann man also Trost und Mitgefühl für sich selbst fühlen?
Es ist eine Frage der Übung. Wenn Du Dir vorstellst, dass ein guter Freund von Dir in einer schlimmen Lage steckt und deinen Trost, Zuspruch und Mitgefühl braucht, dann hörst Du dich bestimmt folgende Sätze sagen, wie „Ich sehe, wie schlimm deine Lage ist, wir stehen das zusammen durch.“ Oder „Ich kann es nachfühlen und verstehe auch sehr gut, warum du dich so sehr darüber ärgerst. Ich weiß, du hast dein Bestes gegeben, und es hat dieses Mal einfach nicht geklappt. Das ist sehr schade und sehr traurig.“
Diese Worte sind wie ein Pflaster und heilende Salbe auf die Wunde und das Erleben der momentanen Situation. Lass diese tröstenden Worte Dir selbst zukommen und nimm dich selbst in den Arm und an die Hand. Gib Dir selbst eine neue Chance.